Karsten, danke für Deine fundierten Informationen. Für mich als relativen Uhrwerkslaien sind sie immer wieder von höchstem Interesse. Ich finde es ausgesprochen gut, dass hier im Forum neben vielen lockeren Einwürfen auch ein tatsächlich sachlicher und fundierter Meinungsaustausch stattfindet, von dem sicherlich nicht nur ich wissenstechnisch profitiere.
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
Zitat von MRoKarsten, danke für Deine fundierten Informationen. Für mich als relativen Uhrwerkslaien sind sie immer wieder von höchstem Interesse. Ich finde es ausgesprochen gut, dass hier im Forum neben vielen lockeren Einwürfen auch ein tatsächlich sachlicher und fundierter Meinungsaustausch stattfindet, von dem sicherlich nicht nur ich wissenstechnisch profitiere.
Da möchte ich mich uneingeschränkt anschließen!
Zitat von kdorn@hanick ich habe soeben den FAZ-Artikel gelesen. Sachlich ist er mit Sicherheit nicht richtig. Grossmann wird über die 16 Rohteile hinaus noch viele Fertigteile beziehen, was aber durchaus üblich ist (Nivarox-Spirale, Aufzugsfeder, alle Rubine, die Stoßsicherung, usw.). Ich bin gespannt, ob die Benu auf der Munichtime befingert werden kann! Viele Grüße Karsten
Was an sich auch nichts Schlechtes heißen muß - m.E. (kleine Firma kann nicht alles machen). Was aber nachwievor etwas dagegen spricht, ist der sehr ambitionierte Einstiegspreis.
Bin wirklich gespannt was 2012 folgen wird.
Thomas
Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb Kurt Tucholsky
Hallo, ich muss mich korrigieren: Heute habe ich von Frau Hutter Antworten auf die gestellten Fragen bekommen. Obwohl Moritz Grossmann im Ausstellerverzeichnis der Munichtime 2010 aufgeführt war, kommen Sie nicht offiziell als Aussteller, sind aber mit ihrer Uhr da. Ich werde auf alle Fälle in Erfahrung bringen, wo wir sie bei Interesse finden (vielleicht bei ALS?). Der Werkdurchmesser beträgt 36,4 mm, d.h. 16 1/4 Linien und die Höhe beträgt 5,0 mm. Ich hatte ja 17 1/2 Linien errechnet. Als Bezugsmaß hatte ich den Unruhreif mit 14,2 mm Durchmesser (Prospektangabe) gewählt. Ich denke nun, dass die 14,2 mm über die Schrauben am Umfang gemessen sind, Dann stimmt auch meine Rechnung. Der nun bekannte Werkdurchmesser lässt den Schluß zu, dass der Rädersatz der Unitas 6497/6498-Kaliber verwendet wird. Ich werde am Wochenende mein Werk demontieren, Zähne zählen und vergleichen. Frau Hutter bat um Verständnis, dass sie ihre Zulieferanten (für Rohteile) nicht benennen. Meine Frage, warum ein einfaches Pfeiler-/Plattenwerk eingesetzt wird, wurde mit dem Fortsetzen der Glashütter Taschenuhren - Tradition erklärt. Das von mir angefragte Foto der Zifferblattseite des Werkes konnte mir nicht überlassen werden, weil ein professionelles Bild nicht vorhanden ist. Ich wollte auf diesem Bild sehen, wie der Schieber des Sekundenstopps auf der ZB-Seite arbeitet. Letztendlich wurde mir mitgeteilt, dass ich die Firma besichtigen kann, wenn ich mich rechtzeitig anmelde. Auf alle Fälle hat es mich sehr gefreut, dass Frau Hutter sehr schnell geantwortet hat. Zumindest stimmt im Moment noch der Kontakt zum Kunden. Ob sich allerdings die Kunden um die Benu reißen werden, wage ich zu bezweifeln. Das Werk ist kein Highlight. 6497-Aufarbeitungen gibt es genügend zu vertretbaren Preisen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@ulrich Bei den Werkkonstruktionen unterscheidet man zwischen Brücken-, Platten- und Pfeilerwerke. Bei Brückenwerken werden die Lagerzapfen in der Platine und andererseits in Brücken oder Kloben gelagert. Platinen und Brücken sind spanabhebend gefertigt. Zu dieser Art der Konstruktion zählen z.B. auch die Werke in den Nomos-Uhren. Bei Pfeilerwerken sind die Lagerzapfen in einer unteren Platte und z.B. wie bei der Benu in einer 2/3-Platine gelagert. Die beiden Platten oder auch Platinen genannt, werden durch Pfeiler auf Abstand gehalten. Als in Deutschland nach dem Krieg der Bedarf an Gebrauchsuhren enorm war, waren diese Werkkonstruktionen üblich, weil man die Teile durch Stanzen herstellen konnte. Das bekannteste Werk dieser Kategorie dürfte das UMF24 aus Ruhla sein, das laut Museumsangaben über 120 Mio. Mal gefertigt wurde. Bei der Benu lagern die Zapfen der Räder und Triebe in spanend bearbeiteten Platten, die durch Pfeiler und durch die Aufzugsgruppe auf Distanz gehalten werden. Auch diese Aufzugsgruppe wurde nach dem WKII als Stanzteil hergestellt. Eine Sonderform stellt das Plattenwerk dar. Hierbei werden mindestens drei verschiedene Platten miteinander verschraubt oder vernietet und bilden die Platine, die dann der des Brückenwerks ähnlich ist. Uhrwerke dieser Art findet man vorwiegend bei Foerster, Pforzheim. Uhren tragen oft den Markennamen Forester. Ich hoffe, Du kommst mit meiner Erklärung klar. Ansonsten verweise ich auf die Fachliteratur. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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