Gerade Dir widerspreche ich nur ungern, Karsten. Aber findest Du, daß die Schlagzahl wirklich soviel über die "Modernität"/Qualität eines Werkes aussagt? Lange läuft auch "nur" mit 21.600, sogar die auf Genauigkeit getrimmte Richard Lange. Moritz Grossmann, krachneu am Markt, benutzt sogar 18.000 A/h. Gut, das ist wirklich exotisch... Ich finde an 21.600 nichts verwerflich. Schneller ist ohne Probleme möglich, das ist wahr. GO arbeitet - soweit ich das auf die Schnelle sehen konnte - mit 28.800. Sind die GO-Werke deswegen moderner/besser als die Lange-Werke? Und beide besser als Grossmann? Ich will jetzt weder Nomos, noch Lange oder Grossmann in Schutz nehmen, ich versteh' nur Deine Abneigung gegen die langsameren Werke nicht. Woher kommt die?
An sich sind doch auch 28.800 A/h überholt. Wie lange gibt es das 2824 schon? Das 7750? 2892?
Selitta ist eine junge Marke, deren Werke auf "alten" Werken beruhen. Vielleicht hier mal ein Rubin mehr, dort vielleicht etwas optimiert, aber sonst?
Auch die Zenith Werke mit 36.000 A/h gibts schon ewig.
TAG Heuer zeigt ein neues Werk mit 360.000 A/h.
Ist nahe dran am Quarz, hmmm?
Je nach Gusto würde ich sagen
Ich mag das ruhige Ticken meiner Nomos.
Und die Rolexwerke mit ihren 28.800 A/h werden auch nicht noch länger laufen, wenn man die Frequenz verringert.
In der Daytona hatte man die Zenith Werke "verlangsamt". Aber sonst fällt mir kein Beispiel ein, welches zeigt, dass die Frequenzen ausschlaggebend wären für die Haltbarkeit oder nötigen Service Intervalle. Da sind andere Faktoren relevanter.
Meine Longines ultrachron läuft seit rund 50 Jahren mit 36.000, neuere Uhren und andere Vintages mit 18.000, 21.600, 28.800 ...
Gefühlt ist der Unterschied von meiner Longines zu einer "langsamen" Uhr ein weicher laufender Sekundenzeiger. Aber das kann auch Einbildung sein.
Es geht für mich eigentlich darum, dass die Uhr möglichst wenig +/- am Tag (Woche) hat, bin aber ohnehin mehr auf die ZB fixiert als auf die Werke. Die aktuellen 2824 (usw.) ebenso wie die Sellita laufen sehr genau. Allerdings auch viele von 70er Jahren ETA-Werken ...
Vergleich Motor vom Auto zum Werk einer Uhr ist insoweit etwas hinkend: beim Auto sind diverse Dinge von Motor zu Motor verbessert worden. Z. B. Spritverbrauch, Abgase, Gewicht, Geräusche usw. - Was ist am Werk einer Uhr zu verbessern, was dem Nutzer einen Mehrwert bringt? -> Gangreserve (Handaufzug), Genauigkeit, bei einer Automatik auch ein leiserer Rotor. Ob auf dem Unruhkloben nun steht mit Liebe in Glashütte aus der Maschine gefallen - oder eben gar nichts drauf steht ist "Design", reine Optik. Ebenso vergoldete Werke, andere Gravuren, Schliffe ...
Das führt uns zur Frage: wie kann man Gangreserve und Genauigkeit verbessern: sicherlich mit modernen Ölen, mit höherer Schlagzahl, mit Tourbillon usw.
Mittlerweile halte ich jedoch eine sehr gute Regulierung für viel wichtiger, als eine Verschlimmbesserung am Werk. Ich vertrete die Ansicht, dass man eine mechanische Uhr nicht auf +/-0 bekommen kann, weil man sich z. B. jeden Tag anders bewegt. Mal klappt es sehr nah dran zu sein, mal wieder weniger gut. Ich selber lege auch nachts meine Uhren nicht für 4h 36m auf die Krone, wechsel dann für 1h 12 aufs Glas um dann noch 2h 55m auf der Seite zu lagern um ein Ergebnis nahe der Null zu bekommen. Meine Uhren dürfen ungenau gehen - wenn ich eine ganz genaue Uhr wollen würde, es gibt ausreichend Funkuhren.
Schlussendlich muss jede Verbesserung auch eine merkliche Verbesserung für den Anwender bringen. Nur dann ist eine Veränderung auch sinnvoll.
Das auch das CW1/DUW 1001/DUW 2002 nicht die Neuerfindung eines Uhrwerks war, dürfte ja recht klar sein. Ob hier auch finanzielle Gründe, also Verwendbarkeit von Einzelteilen aus dem Nomos-Werke-Baukasten eine Rolle spielt, könnte ich mir vorstellen, kann ich aber soweit nicht bestätigen (fehlenden dann die Einblicke in die Firma).
Bekanntlich habe ich Uhren aus dem Reich der Mitte. Die laufen sehr genau. Sollte ich diese Uhren gegen nun gegen eine mies laufende aus DE/CH-Produktion tauschen? Wäre für mich keine Alternative, da ich ja eine möglichst korrekt gehende Uhr haben möchte. Auch zu den "günstigen" Uhren der SG: hier werden Standard-Werke eingebaut, bei mir laufen auch die super genau. Wenn ich es rein aufs Werk herunter breche ist mir eine Certina nicht weniger lieb als eine GO (wenn das nun ein schlechtes Beispiel ist, dann auch Union mit den ETA Werken).
Zu den 84 Stunden bei den Lambda und Lux (DUW 1001/2002) kann man allerdings auch nicht wirklich vom höchsten Stand der Möglichkeiten sprechen, wenn es PAM mit 8 Tagen-Werken (z.B.) gibt. Finanziell ist es da ja eine ähnliche Liga.
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Hier ein paar Livebilder der Lux von der Munichtime gestern Abend:
Im Vergleich zu ihrer Schwester von Wempe
Das Werk der Lux strahlt deutlich mehr als das der Wempe.
Am Arm
Und hier noch zum Thema "Bandwechsel":
Im Bandanstoss ist eine Vertiefung für den Federsteg.
Der Federsteg ist in das Band eingearbeitet. Man kann den Knopf zur Seite drücken, dann zieht sich der Federsteg zusammen und man kann das Band Wechseln. Allerdings stülpt sich das Band an den Enden über den Bandanstoss, so dass man das Band zusammendrücken muss um es anzunehmen oder wieder anzusetzen. Speziell beim Einsetzen des Bandes muss man sich trauen die Bandenden zusammenzuquetschen um es wieder in Position zu bringen. Der Bandwechsel ist also ohne Werkzeug zu bewerkstelligen. Man sollte es aber wohl nicht zu oft mit demselben Band machen da man das es am Anstoss jedes Mal kräftig zusammendrücken muss.
Freu dich auf jeden neuen Tag. Auch wenn die Chance besteht, dass es ein beschissener Tag wird, oder ein sehr schöner, oder ein ganz normaler. Mit wechselnder Bewölkung und 30 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Danke für die Vergleichsbilder und das "am Arm"-Bild! Mein potentielles leichtes Interesse an der Lux hat sich gerade verflüchtigt. Interessante Uhr, "mal was anderes", aber nix für mich.
Vielen Dank für die aufschlussreichen Bilder. Es ist doch sehr sinnvoll die beiden Uhren mal an einem Handgelenk zu sehen. Da bekommt man eine bessere Vorstellungen von der Größe und wie sich die Uhr trägt. Für mich erscheint die Lux so leider viel zu groß. Sie ist doch eher als Herrenuhr dimensioniert und passt leider weniger an schmale Handgelenke. Ich werde sie mir trotzdem demnächst mal ansehen. Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
für diese Vorstellung. Ein nobody wird am Samstag diese Informationen sicher nicht erhalten. Dann habe ich noch vorher eine vermutlich dumme Frage. Was unterscheidet grundsätzlich das Werk der Wempe CW1 von der Nomos DUW2002 ? Die Frage zielt nicht auf die Dekoration, sondern nur auf die Technik.
Gespannt was ein Laie am Samstag im Bayerischen Hof sehen darf Peter
NOMOS ist in aller Regel sehr offen und auch ein "nobody" wird am Samstag sicher die Informationen erhalten wenn er fragt
So wie ich es bisher sehe ist die Technik beim CW1 und DUW 2002 gleich, die Werke unterscheiden sich nur in der Dekoration. Das DUW 2002 hat auch deshalb eine "2" am Ende, wie in der neuen NOMOS Logik das CW1 das "DUW 2001" ist.
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