Zitat von brunemtoSo leuchtet die Uhr ca. 3 Sekunden lang, dann geht das Licht aus...[/img]
Also das verstehe ich nicht. Tritium leuchtet doch aus sich selbst heraus, oder eben nur schwach oder auch gar nicht mehr. Wie kann da das Licht ausgehen? Tritium wird doch nicht wie Luminova mit Licht "aufgeladen".
Also, ich habe 5 Uhren aus den 70ern mit Tritium-Masse. Nach kurzer "Aufladung" mit der Taschenlampe leuchten die Uhren jeweils mehr oder minder kurz auf. Die Roamer und die Helva sogar recht stark für ein paar Sekunden. Nach ca. 10 Sekunden ist aber bei allen 5 Uhren das Licht komplett wieder aus.
Achja, nochmal kurz zum elektronischen ESA Dynotron Werk: Der Lauf des Sekundenzeigers ist nicht etwa "springend" wie bei einer Quarzuhr sondern eher vergleichbar mit einem Hi-Beat Werk mit 36.000 bph wie z.B. den El Primero-Werken von Zenith. Die absolut "ruckelfreie" Fließbewegung der Stimmgabelwerke á la Bulova Accutron oder Omega 300 Hz erreicht die Roamer aber nicht.
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Leider hatte sich die Roamer Rockshell vor ein paar Tagen verabscheidet . Plötzlich blieb sie einfach stehen... Da das Wergk aber sowieso einen ziemlichen Nachgang aufwies, habe ich sie bei meinem Haus- und Hof- Uhrmacher vorbeigebracht.
Nach etwas Tüftelarbeit und Zugriff in sein Ersatzteillager, konnte er das Dynotron-Werk schließlich aber wieder zum Laufen bringen. Puuuh, Schwein gehabt Bei solch exotischen Werken wahrscheinlich keine Selbstverständlichkeit.
Der erste Test zeigt jetzt einen perfekten Lauf ohne erkennbare Gangabweichungen
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Hmmm... trägt denn keiner mehr Vintage-Uhren oder hat Interesse daran Ich komme mir hier im Vintage-Faden irgendwie so einsam vor
Ich finde die Vielfalt dieser "alten Schinken" absolut faszinierend und auch die "Jagd" nach solch seltenen Stücken ist immer wieder spannend
So auch dieses kürzlich ergatterte Stück Uhrengeschichte:
Ein Stimmgabelwerk fehlte noch in meiner Vintage-Sammlung.
Mehrere Hersteller haben Uhren mit diesen kuriosen Übergangs-Werken zur Quartz-Ära gebaut. Omega, Longines und Eterna um mal ein paar Marken zu nennen.
Die ersten Uhren mit Stimmgabelwerken brachte aber Bulova auf den Markt. Unter der Bezeichnung "Accutron" wurden in den 60er und 70er Jahren zig verschiedene Modelle vertrieben. Von der kleinen Dresswatch bis hin zur großen Taucheruhr wurden viele Modelle mit den Stimmgabel-Werken ausgestattet und erhielten den Schriftzug "Accutron".
Sehr schön ist übrigens dieses Video, hier kann man gut die Bewegung der Stimmgabel sehen und auch das Summen hören (laut stellen!):
Das Schöne an diesen Werken ist auch der absolut gleichmäßige Lauf des Sekundenzeigers. Selbst die Schnellschwinger á la Zenith El Primero z.B. kommen nicht auf diese Gleichmäßigkeit.
Wenn ich mich mal für eine Uhr mit Stimmgabelwerk entscheiden würde, sollte es aber immer nur ein bestimmtes Modell sein.
Die wohl "spacigste" Uhr der 60er Jahre :
Bulova Accutron SpaceView
Durchforstet man die Märkte stößt man auf zahlreiche Angebote dieser Uhren. Leider wurde und wird viel "Schindluder" mit der SpaceView betrieben. Ähnlich wie bei Rolex sagt man, dass es mittlerweile mehr Fälschungen als Originale auf der Welt gibt. Bei der SpaceView ist die Bezeichnung "Fälschung" allerdings eher der falsche Begriff. Viele Uhren sind halt "converted". D.h. es wurde ein "normales" Accutron-Modell umgebaut. Hierbei wird einfach das vorhandene Ziffernblatt entfernt, das Glas und ggf. die Zeiger getauscht. Meist sind auch ganz offene Modelle zu finden, sie sind einfacher umzubauen. Die Modelle mit einem sog. Chapter-Ring sind schwerer zu finden und werden weniger "converted".
Nach etwas Recherche zu diesem Thema habe ich mich auf die Suche nach einer sog. "factory-SpaceView" gemacht. Die Infos und Gerüchte um diese Uhren sind aber so komplex und der Umbau einer Accutron so einfach und schnell gemacht, dass wohl kaum jemand davor gefeit ist, an eine "converted-SpaceView" zu geraten.
Meine Suche konnte ich vor ein paar Tagen erfolgreich abschließen und bin recht zuversichtlich an ein, ich nenne es mal "gutes" Modell gelangt zu sein. Dass es sich um echte "factory" handelt, würde ich nie behaupten, dafür müsste die Uhr schon von einem Experten begutachtet werden. Und selbst dann würden wahrscheinlich noch Zweifel bleiben. Da mir die Uhr aber sehr gut gefällt, kann ich auch bestens mit diesem Umstand leben.
Meine SpaceView habe ich stilgerecht mit einem schwarzen Eidechs-Band ausgestattet, wie es in den 60ern bei diesen Modellen üblich war. Es ist ein Chapter-Ring-Modell aus 1968 mit Sekundenstoppvorrichtung (am Hebel unten rechts zu erkennen).
So, hier nun ein paar Bilder:
Die Bodengravur zeigt das Baujahr, M8 steht für Jahrgang 1968. Der Einstellmechanismus und der Verschluss für die Spezialbatterie ist auch auf der Rückseite zu finden:
Original Accutron-Schließe mit dem Stimmgabelsymbol:
Die Uhr ist mit knapp 35,5 mm sehr klein aber auf meinem sehr schmalen Arm gut tragbar. Der direkte Wechsel von SpaceView auf Marinemaster und umgekehrt ist aber schon krass
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Torsten, manchmal hast Du ja schon einen recht eigenen Geschmack bei den Vintages. Die beleben das Forum, erwecken in mir aber keine Gelüste. Bei dieser hier allerdings, da könnte ich auch noch schwach werden, die ist einfach toll!
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