Bruder und Schwester (ganz oben 2te von rechts mit "Nr. 6")
Die beiden Gitarren sind rund 20-25 Jahre alt, sie stammen von einer damals recht kleinen Firma aus Frankreich ("Lag Guitars"). Heute gibt es eine gleichnamige Marke, aber die ist nicht identisch mit dem Gitarrenbauer von damals. Seinerzeit wurden dort die Instrumente ausschliesslich mehr oder weniger in Handarbeit gebaut und waren qualitativ sowie preislich in der Oberklasse angesiedelt.
Von der Handhabung her sind die beiden erwartungsgemäß auch im Vergleich mit modernen Gitarren absolut top, die technische Grundausstattung sorgt für einen satten Hardrock / Metal Ton. Wenn ich einen Vergleich im Tierreich für die Anwendung in der Praxis suchen sollte, dann wäre die wütende Wildsau ziemlich passend. ;-)
Nr. 7 bis 9 leben auch... der Wahnsinn geht weiter.
Nr. 7 ist ein Instrument aus der gehobenen Einsteiger-Liga und war als Versuchsträger gedacht. Leider war der erste Versuch dermaßen erfolgreich, dass sie so bleiben darf wie sie nach dem Umbau nun ist.
Nr. 8: Vom Gefühl her sehr bodenständig, eine Kombination aus Ahorn und Mahagoni ohne viel Lack. Interessant dermaßen viel Kontakt zum blanken Holz zu haben. Rockt aber trotzdem wie Sau, wenn man es denn will.
Nr. 9: "Long live the 1980s" Wer würde heute noch Leoparden-Muster auf eine Gitarre malen? Eigentlich schade, sieht nämlich richtig geil aus. :-)
Ach verdammt, spielt hier sonst keiner irgendwas? Ich würde gerne auch mal andere Instrumente als meine eigenen Gitarren sehen. Sie sehe ich ja zu Hause oft genug... :)
Ich bin inzwischen bei #14 angekommen, die ich nun doch nochmal zeige weil es da eine gewisse Vergangenheit gibt.
In den späten 1980ern war ich auf der Suche nach einer ersten Gitarre für mich. Mir war klar, es muss richtig rocken. Zu dieser Zeit war Jackson USA eine der Top-Marken für extrem hochwertige Gitarren, die sich an Gitarristen im Hardrock und Heavy Metal Bereich richten. 1988 war das 10-Jährige der Marke und zu diesem Anlass gab es ein Sondermodell das heftig beworben (s.o. "Heavy Birthday") und auch wohlwollend getestet wurde. Die Stückzahl war damals mit ca. 500 weltweit recht hoch.
Der kleine Gerhard durfte irgendwann 1988/1989 tatsächlich einmal so eine Gitarre in die Hand nehmen. Mit einem Listenpreis von ca. 3.700 DM war sie natürlich weit ausserhalb des zur Verfügung stehenden Budgets. Ich habe tatsächlich 25 Jahre nie wieder dieses Modell in der Hand gehabt oder auch nur gesehen. Es ergab der Zufall, dass ein gut erhaltenes Exemplar zu Beginn des 25. Jubiläums des 10-Jährigen in der Bucht zu finden war.
Da konnte ich nicht anders. Das Ergebnis ist oben zu sehen. Mitsamt Doku und authentischer Werbung aus 1988/1989. Preis heute war ca. 800 €, nicht billig aber für den Oldtimer angemessen (50%-Regel). Ausserdem ist natürlich fraglich, wie viele von den gebauten ~500 Stück nach 25 Jahren überhaupt noch existieren oder sich auch nur ansatzweise im Originalzustand befinden wie die hier abgebildete Gitarre.
Klasse, Gerhard. Viel Freude an dem Stück wünsche ich! Und: schöne Geschichte!
Damit du in diesem Faden nicht immer nur deine eigenen Gitarren sehen musst hier zur Abwechslung noch ein Bild meiner Bratsche. Zugegeben: Nur ein Ausschnitt. Und da gibts außerdem noch 'ne Uhr, aber das stört in einem Uhrenforum nicht wirklich, oder?
Ich finde die Kombination Uhr und Musik sowieso toll. Hier wie dort Handarbeit und Mechanik. Und die MeisterSinger passt irgendwie besonders gut. Fragt mich nur nicht, warum...!
Hier aber noch ein Detail: Das Signet des Geigenbauers Guiseppe Lucci. Finde ich schön, und es ist darüberhinaus selten, dass der Geigenbauer sich außen verewigt.
Schöne Grüße, Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
Zitat von bratscheDamit du in diesem Faden nicht immer nur deine eigenen Gitarren sehen musst hier zur Abwechslung noch ein Bild meiner Bratsche. Zugegeben: Nur ein Ausschnitt. Und da gibts außerdem noch 'ne Uhr, aber das stört in einem Uhrenforum nicht wirklich, oder?
Sehr schöne Fotos von der Uhr und Bratsche, aber ganz besonders von der Bratsche. :-)
Ich hatte letztens mal Langeweile und mich dabei dann im Internet ein bisschen über Streichinstrumente informiert. Ich fand das sehr spannend, war aber gleichzeitig auch froh mit der Gitarre so ein pflegeleichtes Instrument erwischt zu haben. Letzteres gilt ganz besonders für die E-Gitarre, die ja mehr oder weniger ein hochwertiges Brett mit ein paar Saiten drauf ist.
Musikalisch spannend fand ich die Information, dass Geigen und Bratschen im Regelfall eine Quinte voneinander entfernt sind. Da denke ich als alter Metaller gleich an Powerchords (da ist die dt. Wikipedia sehr unordentlich). :-)
Ich zeige nochmal was, mir ist in den letzten Tagen ein Traum aus meiner Jugend zugelaufen. Auch diese Gitarre stammt aus den späten 1980ern, das Baujahr dürfte um 1988/1989 herum sein. Angefixt wurde ich seinerzeit durch einen Testbericht in der Fachpresse. Sie ist "Made in Japan", das war damals schon eher positiv auf Grund der Qualität der japanischen Fertigung.
Dieses Finish mit Reißlack war damals sehr modern, für mich völlig unverständlich ist das heute nirgendwo mehr serienmäßig zu haben.
Das hier abgebildete Finish nannte sich damals "Rainbow Crackle" wegen der bunten Streifen, das war auch damals im oben genannten Testbericht so abgebildet. Der heilige Gral ist offenbar die Variante "Fire Crackle", die als Grundlage verschwommenes Rot/Gelb hat und damit ein bisschen wie fließendes Magma aussieht.
Hier noch ein paar Eindrücke vom "Rainbow Crackle":
Ich finde diese Art von Finish einfach schön, unter anderem weil damit auf recht einfache Weise jedes Instrument zum Einzelstück wird. Nie wieder wird der Lack in der exakt gleichen Form aufreißen.
Diese beiden mit etwas dezenterem Muster habe ich bestimmt schon mal gezeigt, das Foto ist jedenfalls recht alt:
Zitat von dingenskirchensIch glaube, wir sind allein.
Nur was den Besitz von Instrumenten und das Inverkehrbringen von Fotos derselben betrifft. Leser/Zuschauer gibt's schon noch
"Rainbow Crackle" erinnert mich an die Samtposter aus den frühen 80ern - meist irgendwelche Weltraummotive, und unter den schwarzen Samtkonturen diese rot-orange-gelb- bzw. gelb-grün-blau-Übergänge. So eins (mit einem Baum, eher ungewöhnliches Motiv) hab' ich noch - hängt nicht mehr an der Wand, aber wegschmeißen bring ich nicht fertig.
Ein paar echt schöne Stücke hast Du da angesammelt!
Danke, ich bin inzwischen etwa bei Nr. 20 angekommen. :)
Das Thema Weltraummotive ist mir aus der Zeit auch noch sehr präsent, mir fällt nur zu Samtposter so überhaupt nichts ein. Google bringt da auch eher "Uncle Sam", wenn man da ohne klare Vorstellung sucht. Kannst Du mal schauen, ob Du was an Abbildungen findest? Ich brauche immer mal Ideen...
Rund um die 1980er hätte ich auch noch was lustiges aus meiner Sammlung, aber Google hat Picasa nun wohl endgültig unbrauchbar gemacht. Alternativ ist hier ein Link zu einer fremden Gitarre, bei der der Granite-Look u.a. mit ins Holz gefrästen Rissen ins Extrem getrieben wurde. Wie man sieht, es gibt heute kaum etwas, das man nicht in den 1980s auch schon gemacht hätte.
Wenn mir so eine mal über den Weg läuft, dann muss ich zuschlagen. Ich befürchte allerdings, mit dem Wunsch wäre ich dann nicht alleine.
Bevor ich den Picasa-Link wieder verliere, diese hier ist meine. Wir haben damals die Silberpapierchen von den Kaugummis zur Verzierung unserer Bücher und Hefte benutzt. Das sah dann ganz ähnlich aus:
Hier wurden aber keine Kaugummi-Papierchen verarbeitet, jedenfalls haben unsere Bücher damals nie so geleuchtet. "Holoflash" nennt sich das Fiinish, das Material kann man wohl heute auch noch kaufen.
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