Dafür kann die Uhr nichts. Ich finde Rolex sehr schön, einige sind für mich Klassiker. Sogar in einem Interview mit Nomos—Leuten las ich, dass die von der Qualität begeistert sind.
Was ich sagen möchte: wenn man etwas Schönes sieht, es gefällt, es zu einem passt, man es sich leisten kann, warum dann nicht kaufen? Egal, ob Nomos oder Rolex Oder irgendeine andere Marke. Nicht jeder Rolex Träger ist dumm und angeberisch. Nicht jeder möchte bekehren. Ich habe ehrlicherweise noch nie solche getroffen.
Mir gefallen viele Uhrenmodelle von verschiedenen Firmen. Aber ich finde es immer lustig, dass Rolex schlecht gemacht wird und deren Träger so tumb dargestellt werden.
Hallo Carla, Rolex wird doch nicht schlecht gemacht und über tumbe Rolex-Träger kann man sich streiten. Beispiel: Auf einer Besprechung, an der ich beratend teilnahm, störte mich folgendes sehr: Zwei junge dynamische erfolgreiche Diplom-Ingenieure waren während der Konferenz ständig damit beschäftigt, ihre Jacketärmel hochzuziehen, damit jeder am Tisch sehen konnte, dass sie eine Rolex trugen. Ich habe sie nach der Konferenz angesprochen und gefragt welche Modelle sie trugen. Erst nach dem Blick aufs Zifferblatt bekam ich die Antwort. Danach habe ich darauf verzichtet, sie nach den Werken zu fragen. Wenn ich mir hier im Forum die Rolex-Träger ansehe, dann weiß ich, dass sie ihre Uhren lieben und sie sie nicht als Statussymbol gekauft haben. Die meisten haben eine bunte Palette hervorragender Uhren, die sie im Wechsel tragen. Das Problem, dass allerdings manche Rolexer haben, ist, dass sie Kritik oder eine andere Sicht auf diese Produkte, sofort persönlich nehmen und sich angegriffen fühlen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn: ich verstehe dich. Ich habe auch so einen Kollegen. Nun trage ich meine Uhren abwechselnd, er kann das überhaupt nicht verstehen, warum Nomos z. B. , wenn ich doch Rolex habe. Leider.
Allerdings glaube ich, dass eine Menge Uhrenträger, auch Nomos-Träger, nicht das Werk ihrer Uhr nennen können. Weil sie es schlichtweg nicht interessiert. Die Uhr wird nach dem Design gekauft. Wir hatten hier ja einen entsprechenden Faden.
@Wouter: Ich hab es nicht als Uhr erkannt. Finde es nicht schön aber er wohl schon, Bescheidenheit ist nicht sein Merkmal.
Zitat von kdorn im Beitrag #3422 Wenn ich mir hier im Forum die Rolex-Träger ansehe, dann weiß ich, dass sie ihre Uhren lieben und sie sie nicht als Statussymbol gekauft haben. Die meisten haben eine bunte Palette hervorragender Uhren, die sie im Wechsel tragen. Das Problem, dass allerdings manche Rolexer haben, ist, dass sie Kritik oder eine andere Sicht auf diese Produkte, sofort persönlich nehmen und sich angegriffen fühlen. Viele Grüße Karsten
Karsten,
wenn Du das damals so wie hier "rübergebracht" hättest, wäre sehr wahrscheinlich die darauf folgende Diskussion deutlich kleiner ausgefallen.
Sehr schön geschrieben und auf den Punkt gebracht. Für den einen oder anderen Ex-Member hier leider zu spät.
Und: bitte nicht falsch verstehen. Das was ich hier schreibe ist nicht negativ gemeint, sondern nur der Versuch, den damaligen Unmut zu erklären.
Als ich hier im Forum anfing, erzählte ich einen wahre Geschichte über meine Rlx GMT Master II. Euer Echo war postiv und so erzähle ich euch eine neue wahre Geschichte.
Anfangs des Jahres besuchte ich eine Auto-Oldtimer-Messe. Dabei waren auch Aussteller v. Uhren, z.B. S. Cornehl aus Stuttgart. An seinem Stand wollte ich eine Zeit lang verweilen und ließ deshalb immer, wenn ein Interessent am Stand erschien, dem Interessenten den Vortritt, um nicht geschäftsschädigend zu wirken. Es ergab sich, dass jemand eine Cornehl-Uhr anprobieren wollte, aber nocht so recht wusste, wohin mit seiner getragenen Uhr. Man muss wissen, dass es in den Gängen sehr turbulent zuging und es folglich nicht ratsam war, eine Uhr einfach abzulegen. Ich bot dem Interessenten an, seine Uhr solange zu halten. Er gab sie mir - es war eine mir bis dahin unbekannte Rolex-Datejust 41 mit Oysterband, Rhodium-Ziffernblatt und polierter Stahllünette...
... sofort war ich von dieser Uhr begeistert: Die Proportionen Durchmesser zu Höhe stimmten, das Ziffernblatt war sachlich schlicht, das Oysterband unterstrich die schnörkellose fein polierte Stahllünette mit seinen polierten Mittelgliedern. Die Uhr wirkte markant und zugleich zurückhaltend, in sich stimmig und sie strahlte dennoch eine hohe Wertigkeit aus.
Wieder zu Hause angekommen besuchte ich sofort die Rolex-Seite im Internet. Auf ihr sah ich die Uhr auch mit einem blauen Ziffernblatt. Von meiner Datejust 36 wusste ich, wie schön und anpassungsfähig die blauen Ziffernblätter von Rolex sind. Als ich noch las, dass in der Uhr ein neu entwickeltes Uhrwerk tickt (Mir ist die Vielfalt an Werken in meinen Uhren sehr wichtig.), kam ich sehr in Bedrängnis. Eigentlich hatte ich mit dem Kauf weiterer Uhren abgeschlossen, denn ich kann mich nicht wie so viele Uhrenliebhaber von vorhandenen Uhren trennen und irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. (Darüber schrieb ich auch schon hier m Forum.)
In der Folgezeit behielt ich diese Uhr trotzdem im Blick, fest im Entschluss, sie nicht zu kaufen. Immer wieder wog ich ab, in welcher Zusammenstellung (Band, Lünette) ich das Modell wählen würde. Einzig das blaue Ziffernblatt war gesetzt. Mit der Zeit kristallisierte sich die Erkenntnis heraus, dass die schlichte Version - Oysterband und polierte Stahllünette - die beste wäre, weil unaufdringlich und am wenigsten Blingbling. Außerdem habe ich ja schon Uhren mit der Riffel-Lünette und anderen Bändern; hätte als keine Problem, mich zu schmücken, wenn ich es denn wollte. Über die Monate machte ich dann die Erfahrung, dass die Modelle mit den blauen Ziffernblättern eher selten sind. Auch eine Nachfrage bei Wempe bestätigte dies. - Nun gut, ich wollte ich die Uhr sowieso nicht kaufen.
Das Schicksal nahm seinen Lauf. Auf Wunsch eines Freundes besuchten wir eine kleine Stadt. Zu meiner Überraschung war dort ein Rolex-Konzessionär. Wie üblich glitzerten und gleißten die Rolex Exponate. Mein Begleiter fand sie scheußlich. Doch mein geschultes Auge erkannte sofort: Da war sie! Datejust 41 mit Oysterband, glatter Lünette und blauem Ziffernblatt.- Durchdrungen von der Tugend des Verzichts, lenkte ich den Blick meines Freundes auf die Uhr. Als ich ihm dann Genaures erzählte, forderte er mich auf, doch mal ins Geschäfts zu gehen, um die Uhr anzuprobieren, denn am Arm hatte ich das Modell noch nie gehabt. Meine Neugier gewann die Oberhand und wir betraten den Laden. Klein aber fein und tatsächlich mit einem Rolex-Kabinett ausgestattet wurden wir darin platziert. Zuerst wurde der aus dem Angebot gewählte Espresso serviert und dann kam die Uhr ...
... Ich trug an diesem Tag zufällig ein weiß-blau gestreiftes Hemd und darüber einen marineblauen Feinstrickpullover. Die Uhr dazu angelegt zeigte ein an dezenter Harmonie nicht mehr zu übertreffendes Bild. Fein abgestimmt ohne dick aufzutragen: Es war Perfektion pur. Das gestand sogar mein Begleiter, obwohl er an Uhren nicht interessier ist und Rolex gegenüber einige Vorbehalte hat, aber sehr sicher in Stilfragen unterwegs ist. - Um es kurz zu machen: Mein Widerstand war gebrochen, ich leistete eine Anzahlung und holte die Uhr dann am nächsten Tag gegen Barzahlung ab. Ich habe es nicht bereut. Es wäre falsch gewesen, diese Gelegenheit nicht wahr zu nehmen.
Folgend noch einige Streiflichter:
(1) Das Hangtag, svw. Preisschild, wird gemäß Rolexvorgabe einbehalten. (2) Dieses Modell mit blauem Ziffernblatt ist tatsächlich sehr selten. Der Händler war selbst erstaunt, dass es wenige Tage zuvor in der Lieferung dabei war. (3) Der Händler kann nicht genau bestimmen, was er von Rolex geliefert bekommt. Er bestellt Modelle, z.B. Datejusts, hat aber keinen Einfluss darauf, welche Variante dann tatsächlich kommt. Daher auch die Überraschung eines gelieferten blauen Ziffernblattes (4) Die Garantie wird online aktiviert. Die Garantiekarte enthält einen Magnetstreifen. Der Eintrag des Käufernamens auf der Karte ist fakultativ. Ich entschied mich dafür. (5) Es gab als Beigabe eine Flasche Sekt zum Feiern der Neuerwerbung. (6) Die Uhr war nicht teurer als bei den meisten Grauen, obwohl mit LC 100 und sogar wirklich vorrätig. (7) Meine Datejust 36 mit ebenso blauem Ziffernblatt wäre in Zahlung genommen worden. Ich konnte mich dazu jedoch nicht entschließen, weil diese Uhr überraschenderweise einen ganz anderen Charakter hat und eine deutliche Abwechslung darstellt.
Wunderbare Geschichte. Sehr anschaulich geschrieben. Danke dafür, Ewald.
Manchmal ist es doch gut, wenn man nachts nicht schlafen kann, sich mal kurz abzulenken. Sonst wär ich nicht in diesen Genuss gekommen. Aber ob ich jetzt besser schlafen kann?
Viele Grüße, und dir, Ewald, noch viel Freude mit der blauen Datejust! Zeigst du sie auch mal in unserem täglichen Bilderbuch? Oder hier im Rolex-Thread?
Martin
Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (Antoine de Saint Exupéry: "Der kleine Prinz")
@Ewald: So kann´s halt gehen. Ich würde auch gerne beide Uhren vergleichen können. Bilder wären doch sehr nett. Bei der 36 mm Datejust mit blauem ZB bin ich ja auch schwach geworden. Viele Grüße. Susan
"Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht". Jean Anouilh
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