@MRo Huuih, ist das die OWO aus Thomas' Angebot? Was schöne Fotos doch alles ausmachen. Respekt, Markus (und sorry Thomas ;-) )
Ein wirklich superschönes Stück Sixties. Das Sonnenschliff-Blatt, das Gehäuse, das Roulette-Datum - einfach herrlich! Auch wenn ich die Marke "OWO" noch nie gehört habe (gab ja zig Handelsmarken u.ä. damals) würde ich dem Schmuckstück glatt noch ein edles Band spendieren.
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Ich bewunderte schon oft so manche Vintage ihrer oft zeitepochegeprägten Erscheinung wegen, als auch wegen besonders der, aus heutiger Sicht, alternativen Werke. Dass es sich dabei um heute kaum mehr klingende oder bekannte Hersteller/Marken handelt, hat mich nicht gestört und so sind auch schon hier verschiedene Ührchen aus früheren Zeiten eingezogen, allerdings dann doch auch wieder ausgezogen, weil ich nicht zum Sammler werden wollte. Ich möchte meinen Schätzchen gerecht werden und sie sollen alle von Zeit zu Zeit 'mal ausgeführt werden -ab einer gewissen Anzahl wirds dann schwierig ....
Was natürlich so richtige Retter sind! -Theo und Markus: herzlichen Glückwunsch zu Euren herrlichen Schätzchen und danke für die tollen! Fotos
... dieses kleine Ührchen habe ich an Weihnachten aus der Schmuckbox meiner Mutter gezogen - gehörte meiner vor 30 Jahren verstorbenen Patentante und lag seitdem unbenutzt herum. Aufgezogen lief sie sofort eineinhalb Tage durch und hielt die Zeit exakt. Das hat mich beeindruckt und ich wurde neugierig.
Die Marke Marvin sagte mir nix, - aber erste Recherchen ergaben, dass es sich um eine Schweizer Marke handelt, die es heute noch gibt.
Ich habe sie zwischenzeitlich geöffnet - und ein offensichtlich markeneigenes Werk darin entdeckt, ein Marvin cal 320. Laut Ranfft aus den 50er Jahren, mit einer Gangreserve von 38 Stunden (was das Ührchen auch heute definitiv noch schafft). Für meine ahnungslosen Augen sieht das Werk ziemlich gut aus.
Das Gehäuse ist top und das Zifferblatt (Sonnenschliff, versilbert) scheint mir nur angelaufen zu sein. Beste Voraussetzungen also für ein zweites Leben! Tja, ich kann nicht anders, ich muss dieses kleine Ührchen einfach zur Aufarbeitung geben... sicherlich wirtschaftlicher Schwachsinn, aber darum geht es beim Retten ja auch nicht, oder?
Eine Frage an die Techniker unter euch (die wahrscheinlich mein geballten Nichtwissen offenbart, aber egal): Stellt ein so kleines Werk, das 38 Stunden Gangreserve schafft, im Vergleich zu einer normal großen (Herren-)Uhr eigentlich höhere Anforderungen an die Technik? Ich meine: Die Werkteile sind doch vermutlich alle kleiner, woher holt man da die lange Gangdauer?
Dieses mini-Werk mit einer - vergleichsweise riesiegen - Schraubenunruh ausgestattet. Bravo ! Das ist doch eine Schau. Ja, und deshalb sollte sie auch ihre Ganggenauigkeit recht gut halten können. Die Gangdauer wird von der Länge der Zugfeder (die begrenzt ist) und/oder der Getriebeübersetzung erreicht. Dieses Werk -und es gibt noch kleinere - ist schon recht kompact. Solche Werke wurden auch in "große" HAUs eingebaut. Hab leider jetzt kein Beispiel. Dieses Werk ist ein schöner Beleg dafür, daß die Uhrmacher und Konstrukteure früherer Epochen ihre "Herdplatten" voll in Betrieb hatten. Senk- und Drahterosion waren bis Ende der siebziger unbekannte Verfahren. Feinschneiden hatte mind. die doppelte Toleranz wie heute. Einige der heute verwendeten Legierungen waren entweder gar nicht oder nicht in der erforderlichen Genauigkeit zu bearbeiten. Heute gibt es fast keinen Wettbewerb mehr um Ganggenauigkeit bei mechanischen Uhrwerken. Die in der Serienfertigung erreichbare Genauigkeit ist eben in der Regel zufriedenstellend. Heute poliert man 3 Tage die Kante an einem Schwanenhals - von Hand. Das bringt Kohle.
Gratulation, und bitte unbedingt aufarbeiten lassen. Sowas hat nicht nur den materiellen sondern viel mehr den idiellen Wert. Und Vintage mit Geschichte ist sowieso in. Die Basis scheint perfekt und es wird sicher bezahlbar bleiben. Ich finde die Uhr sehr schön und sie steht deinem Handgelenk!
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