Wieder ein sog. Scheunenfund: DUGENA safety (für`n Appel und`n Ei aus der Bucht) - Werk Dugena 980 (Bifora 130) Handaufzug/ 48 h/ 33mm/ 8,5 mm/ Stahlboden, gepresst/ Alter ? Läuft sauber - muß trotzdem dringend zur Reha.
Hallo, hier und heute NIX gerettet. Im Thread "ARGOS-Kugeluhr" habe ich bereits die geschenkten Uhren von meiner Nachbarin gezeigt. Darunter war eine vergoldete Koha. Dieser Name sagte mir nichts. Auch im Uhrenlexikon von H.-H. Schmid war die Firma erwähnt, aber ohne weitere Informationen. Beim Googeln im Internet bin ich dann auf den folgenden Artikel gestossen (entnommen von der Website "heizoelboerse.de", geschrieben von db1sb):
"KOHA" kommt von Hans Kohnen, einer seinerzeit begüterten Unternehmerfamilie in Ellwangen an der Jagst. Es muss zw. 1970 und 1980 gewesen sein, als wir Kinder von unserem Vater Koha-Uhren geschenkt bekamen. Die erste Freude wurde bald durch unschöne Kratzer am Glas getrübt. Da dieses über die Uhr gewölbt war, genügte eine kurze Berührung mit Rauputz... Später ging zudem die dünne Goldbeschichtung an den Kanten ab und die Uhr sah dann richtig "billig" aus. Leider hatte die Uhr ca. 1-2 Minuten Abweichung am Tag. Deshalb öffnete ich eines Tages den Deckel, um an der Unruhe etwas zu verstellen. Natürlich bekam ich den Deckel nicht mehr auf die Uhr und so fuhr mein Vater mit mir in den Goldrain zu Kohnen. Die Villa war Firmengebäude und Wohnhaus. Gleich hinter dem Eingang war ein riesiger heller Raum, in dem mehrere Frauen saßen und Uhren montierten. Ich vermute, dass er die Werke aus der Schweiz kaufte und nur noch das Zifferblatt selbst machte. Hans Kohnen zeigte uns alle möglichen Maschinen und sprach von einer trüben Zukunft für seine Firma. Es war die Zeit der aufkommenden Quarzuhren aus Fernost, die bald dafür sorgte, dass Koha einige Jahre später schließen musste. Da Koha im Billigsegment für mechanische Uhren operierte, hatte er keine Chance gegen die Digitaluhren, die den damaligen Zeitgeist trafen. Wenn er einen Nachfolger gehabt hätte und KOHA eine Manufaktur gewesen wäre, wäre evtl. ein Überleben in einer Nische im Höchstpreissegment möglich gewesen."
In meiner Koha tickt das ETA-Automatikwerk 2472. Die Uhr lief nicht. Bei der Revision habe ich festgestellt, dass die Aufzugsfeder gebrochen ist. Ich habe das Werk trotzdem gereinigt und wieder zusammengebaut. Da sich das Federhaus ohne größeren Aufwand ausbauen läßt, werde ich nun nach einer passenden Feder schauen. Ansonsten bleibt die Uhr wie sie ist, zumal auch das Gehäuse in einem sehr schlechten Zustand ist.
Wer kannte denn Koha? Hier noch ein paar Bilder:
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Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Zum besseren Verständnis: Auf dem Bild des Werkes fehlt das bereits abgenommene Stundenrad. So sieht das Gehäuse von der Seite aus. An allen Seiten hat der Schweiß ganze Arbeit geleistet und die Korrosion wurde nicht aufgehalten. Trotz Reinigung ziemlich unappetitlich. Ein Band spare ich mir im Moment.
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Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
@kdorn Die Firma kannte ich bisher auch noch nicht; aber die Uhr sieht von ihrer Zifferblatt- und Gehäusegestaltung sehr ansprechend aus, finde ich. Es wäre schön, wenn du noch eine passende Aufzugfeder finden und sie damit wieder zum Leben erwecken könntest (sollte doch eigentlich noch möglich sein).
Markus
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich. (Afrikanisches Sprichwort)
sehr interessante Uhr, schönes ZB. sehr schöne Datumsanzeige. Schade, dass das Gehäuse so gelitten hat.
Schön, dass mit Sabines und Siegfrieds Hilfe die Uhr bald wieder laufen wird. Auch wenn Sie nicht am Arm läuft / laufen wird, gut zu wissen, dass Sie es könnte.
Viel Spaß beim Zusammenbau
Gerrit
----------------------------------------- Salzflecken auf dem Teppich gehen am besten mit Rotwein wieder raus...
Hallo Sabine und Siegfried, das ist ja eine Überraschung. Ich freue mich auf den Brief. Werde mich bei Michi in der Drogerie revanchieren. Hallo Gerrit, warum sollte ich sie nicht ab und zu tragen? Der aufgepresste Boden hält. Ich muss allerdings das Gehäuse noch etwas aufarbeiten. Vielleicht klappt es bis zum Nomos-Treffen, trotz bevorstehender Urlaubsreise. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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