Ich bin letzte Woche ein 7-tägiges Etappenrennen über die Alpen gefahren. In Summe waren es über 900 km und 21.000 hm. Das sind durchschnittlich 130 km und 3.000 hm pro Tag. Klingt in Zahlen sehr nüchtern, war es aber nicht. Nachdem ich schon mehrfach an Radmarathons teilgenommen habe, wusste was mich an einem Tag erwartet. Allerdings hatte ich noch keine Ahnung, was dies in siebenfacher Ausführung bedeutet.
Es war das härteste was ich bisher in meinem Leben gemacht habe. Täglich leidet man mehrfach und in unterschiedlichen Ausprägungen.
Mein Team-Partner ist dann leider nach 4 Tagen ausgestiegen. Er hatte sehr mit den körperlichen Belastungen zu kämpfen (Rücken- und Knieschmerzen, Wundstellen) und sich dann entschieden nach Hause zu fahren. Natürlich ist das Rennen auch nicht an mir ohne „Abnutzungserscheinungen“ vorbei. So hatte ich auch nach 2 Tagen starke Rückenschmerzen. Allerdings kannte ich dies schon aus der Vergangenheit, wenn die Belastung hoch ist. Auch hatte ich nach 2 Tagen mit Magenproblemen zu kämpfen. Wodurch ich bei der 3. Etappe etwas geschwächt unterwegs war. Das hat sich alles aber wieder gegeben.
Insgesamt war ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Das Leistungsniveau war sehr hoch. Es waren Ex-Profis am Start und semi-professionelle Teams mit Betreuern, Masseuren, etc. Insbesondere die Berge bin ich gut hochgekommen, trotz geringem Bergtraining im Vorfeld. Auf schnellen Passagen habe ich es nicht immer geschafft regelmäßig Nahrung aufzunehmen, da es ziemlich flott in den Gruppen zuging und man sehr konzentriert fahren musste. Das hat mindestens 2-mal dazu geführt, dass ich auf den letzten Kilometern nicht mehr genug Energie hatte.
Es war eine tolle Erfahrung. Man musste auf so viele Dinge acht geben: Körper, Material, Psyche. Sobald man eines davon vernachlässigte, bekam man sofort die Quittung am Folgetag. Ich habe auch viele tolle Menschen kennengelernt.
Zusammenfassen kann ich sagen, dass man schon sehr leidensfähig sein muss, um so etwas durchzustehen. Aber: Die Schmerzen vergehen der Stolz der bleibt!
——————— Es gibt einen Tag an dem alles anders werden kann. Und dieser Tag ist heute.
Das ist wirklich beeindruckend! Vielen Dank für den Bericht und die Fotos!
Mich würde noch interessieren, wie es Dir dann letzte Woche nach dem Rennen ging bzw. wie lange Du nach so einer "Veranstaltung" brauchst um Dich zu regenerieren.
Meinen aufrichtigen RESPEKT zur Transalp 2016 ist Dir gewiss.
Ich kann ganz gut nachvollziehen, was es bedeutet ein Etappenrennen über eine Woche oder länger zu bestreiten. Es ist bei mir zwar schon ein paar Tage her, aber diese Erfahrungen habe ich noch nicht vergessen.....
... Andreas, Wahnsinn! Hattest du denn trotzdem noch Familie oder Freunde als Unterstützung dabei, nachdem dein Teampartner abgereist war? Allein stelle ich mir das mental noch viel heftiger vor.
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