Hallo, heute mal wieder etwas aus meiner Schatulle. Es handelt sich um eine Foresta. Unter dem Label "Foresta" vertrieb die Firma Bernhard Förster ihre Uhren, die mit eigenen Werken ausgestattet waren. Das Markenzeichen FB in einem Fass ist mir schon häufiger begegnet. In dieser Uhr tickt das Formwerk (!) FB 2075, das als Plattenwerk aufgebaut ist. Näheres zu Pfeiler-, Platten- und Massivwerken im ersten Grossmann-Thread. Mich faszinierte an dieser Uhr (ich schätze das Alter auf ca. 50-60 Jahre) das moderne Zifferblatt und das in einem runden Gehäuse eingebaute Formwerk. Heute geht der Trend in umgekehrter Richtung, d.h. in Formgehäuse werden meistens aus Kostengründen runde Werke eingebaut. Ich kaufte die Uhr mit defektem Werk, glas- und zeigerlos bei Ebay zum eingestellten Preis von 1 Euro. Aus einem ebenfalls defektem Försterwerk, das bei mir in einer uralten Formuhr eingebaut war, entnahm ich die zur Reparatur benötigten Teile und irgendwann lief sie dann wieder. Zum Schluß spendierte ich ihr noch ein olivfarbenes Natoband vom Franz, weil die Uhr, wie früher häufig anzufinden, feste Stege hat. Ich finde, dass mein zeitlicher Reparaturaufwand gelohnt hat. Ich werde sie demnächst mal wieder für ein paar Tage tragen.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
Schönes Stück Uhrengeschichte, Karsten. Vielen Dank für den Beitrag. Interessant finde ich das Formwerk im runden Gehäuse aber auch das Blatt weiß zu gefallen.
So, die "Drohung" von gestern, muss die Post gehört haben. Heute Morgen wurde es geliefert, das BoR mit den korrekten Anstößen für die Ref. 702.
Klapprig isses und etwas zurechtbiegen werde ich es auch wohl noch aber...
...es ist sowas von cool und trägt sich dermaßen lässig --> absolut genial
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
das BoR ist allererste Sahne! Ein BoR hätte ich auch gerne für meine Heuer Carrera 1153N. Aber die GF-Bänder für die Heuer sind nahezu unbezahlbar. Jedenfalls habe ich bisher noch nicht zugeschlagen für die aufgerufenen Preise.
Gestern hatte ich meine Weihnachts-Errungenschaft ja schon mal kurz im Buchhaltungs-Faden gezeigt. Gerne stelle ich sie hier auch noch ausführlicher vor - auch wenn die Baby-PloProf hart an der Grenze zu Neo-Vintage ist.
Wie immer gibt es von mir nicht eben hochwertige iphone-Fotos, sorry!
Die Seamaster 120 (aka Baby-PloProf) 166.0250 hatte ich schon ein paar mal unter Beobachtung. Mitte Dezember wurde diese hier im Uhrforum angeboten. Ich habe nur kurz überlegt, aber das war schon zu lange. Also ich mich durchgerungen hatte, war sie schon reserviert. Am 23.12. hat der neue Besitzer sie dann aber wieder im Uhrforum angeboten. Vintage-Uhren seien doch ncht so seine Tasse Tee. Ich habe die Anzeige am 24.12. morgens entdeckt und nicht lange gefackelt.
Über die Weihnachtstage kamen dann die Zweifel: Warum will der Käufer die Uhr sofort wieder los werden? Stimmt etwas nicht damit? Aber die Sorgen waren unbegründet. Als die Uhr ankam war ich froh und glücklich. Sie hat erkennbare Gebrauchsspuren, ist also keine Safequeen gewesen. Runter gerockt ist sie aber beileibe nicht. Dass sie häufig die Sonne gesehen hat, erkennt man schon am Minutenzeiger, der seine orange Farbe völlig verloren hat. Das ist aber keine Seltenheit und dient mir eher als Echtheitsbeweis, denn als Makel. Die Lünetteneinlage hat zwei kleine Sprünge, die aber nicht allzu sehr auffallen. Und sie leuchtet noch schwach.
In der Uhr tickt ein Omega 1010, ein Atomatikwerk mit 28.800 Halbschwingungen, mit 17 Steinen, Datum mit Schnellverstellung und Sekundenstop. Es läuft hinreichend genau, ca. 10 Sekunden Vorgang in 24 Stunden. Nach der ersten Revision geht es vielleicht noch ein wenig genauer.
Auffällig ist, dass die Uhr keine verschraubte Krone hat. Folgerichtig ist die Wasserdichitgkeit auch nur bis 120 m Wassersäule angegeben. Die Baby ist also eher eine Poserin als ein Diver. Angeblich hat Omega damals dem Saphirglas nicht allzu viel zugetraut. Nun, von mir aus hätten sie gerne Plexi nehmen können, wenn es geholfen hätte ...
Die Uhr kam mit dem originalen 1162-Band. Das Band hat natürlich Stretch, ist aber noch sehr gut tragbar und trägt sich sehr lässig. Was für mich noch viel wichitger ist: Das Band hat noch die volle Länge, so dass ich es auch mit meinen Pranken tragen kann!
Der Vorbesitzer (wenn man den Kurzzeit-Eigner mal vergisst) gab an, die Uhr vom Erstbesitzer gekauft zu haben. Der wiederum hat sie nach eigenen Aussagen wohl "Anfang der Achtziger" gekauft. Entwickelt wurde die Baby-PloProf lt. Omega bereits 1972. Auf den Markt kam sie aber wohl erst 1978. Daher hönnte ein Kaufdatum Anfang der Achtziger stimmen.
Vielleicht halte ich mal nach einem Omega Shark Mesh (1247/237) Ausschau. Das steht der kleinen Taucherin, äh, Poserin bestimmt auch sehr gut. Was meint ihr?
Aktueller Stand: Ein paar Exituhren und noch ein paar weitere ...
Tolle Uhr, schöner Bericht. Klasse, so etwas macht den Vintage-Faden interessant. Danke!
Ja, das BoR ist sehr schön. Ich habe mich sogar an das Stretchige, Klapprige gewöhnt. Die Optik ist wirklich einmalig und diese Bänder sind in der Tat immer schwieriger zu finden. Wenn´s ein Original für eines der "großen" Marken sein soll, umso mehr. Heuer und Enicar haben diese Bänder ja bspw. sehr gerne montiert. Leider sind gut erhaltene Bänder meist nur noch zu Mondpreisen zu bekommen... Und ja, gerade die Gay Freres sind rar und überteuert. Das kenne ich von meiner IWC Yacht Club...
Zitat von MX993 im Beitrag #667Wie immer gibt es von mir nicht eben hochwertige iphone-Fotos, sorry!
Ja, da könntest du noch dran arbeiten
Deine Baby-Ploprof scheint wirklich schön erhalten zu sein, tolles Stück. Klasse auch, dass das 1162er gleich dabei war.
Übrigens: Die Snowflake auf deinem ersten Foto würde mich mal interessieren. DIE könnte meine Vintage-Sammlung auch nochmal ergänzen
Torsten ------------------------------------------------- "WE'VE GONE TOO FAR" <The Expanse>
Zitat von MX993 im Beitrag #667Auffällig ist, dass die Uhr keine verschraubte Krone hat. Folgerichtig ist die Wasserdichitgkeit auch nur bis 120 m Wassersäule angegeben. Die Baby ist also eher eine Poserin als ein Diver. Angeblich hat Omega damals dem Saphirglas nicht allzu viel zugetraut. Nun, von mir aus hätten sie gerne Plexi nehmen können, wenn es geholfen hätte ...
Ich habe heute festgestellt, dass ich mich bei der Baby PloProf für die Verunglimpfung als Poserin entschuldigen muss - und bei Euch für eine - nicht wissentliche - Fehlinformation. Die Uhr hat sehr wohl eine verschraubte Krone!
Scheinbar war es auf Verschleiß und ein wenig Dreck am Tubus zurück zu führen, dass kein Druckpunkt für die Verschraubung spürbar war. Aber nachdem ich gelesen hatte, dass die Uhr eine verschraubte Krone haben soll und an meiner Uhr alles original sein sollte, habe ich so lange probiert, bis ich die Krone mit viel Gehühl verschrauben konnte. Und siehe da, es ging und seit es einmal geklappt hat, geht es jetzt auch viel leichter. Jetzt steht die Krone auch nicht mehr so weit heraus wie oben auf den Bildern.
Also handelt es sich zum Glück doch eine Baby-Diverin und keine Baby-Poserin!
Aktueller Stand: Ein paar Exituhren und noch ein paar weitere ...
Hallo, nachdem in diesem Thread die Chronographen, Diver und Kombis von beiden überhand nehmen, möchte ich mal wieder was extrem einfaches zur Schau stellen. Es handelt sich dabei um eine Alpina mit Goldgehäuse aus der Nachkriegszeit. Ich denke der Kauf wird wohl Mitte der 50er Jahre zu Stande gekommen sein. Die Uhr ist in einem guten Zustand, lediglich das (Plexi)Glas und das Band habe ich erneuert. Revision ist ja bei einer solch alten Uhr ohnehin notwendig.
Das tollste an der Uhr ist jedoch das Werk. Es handelt sich um das Alpina 582-3 mit Hammerautomatik. Wie Ihr sehen könnt, hat die Uhr keinen umlaufenden Rotor, sondern die für den Aufzug verantwortliche Schwingmasse bestreitet einen Winkel und schlägt gegen die rechte bzw. linke Druckfeder (im Bild unten zu sehen). Am Rand der Schwingmasse ist zusätzlich ein Schwermetallring aufgenietet, um die Aufzugsbewegung effektiver zu gestalten. Ich habe die Uhr nach kurzem Aufziehen mit der Krone ca. zwei Wochen tagsüber getragen. Meine Bewegungen haben ausgereicht, um die Uhr am Laufen zu halten. Das Werk wurde Anfang der 50er Jahre gefertigt.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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