@allen : hatte das Zeta auch dunkler in Erinnerung. Scheint hier nicht so. Wird auch galvanisch kein Spielraum sei - vermute ich. Der Kontrast zum Rotor ist natürlich die Sahne.
@mex - Das mit der Wand wird nix, denn mir sind meine Füße lieb und auf die würde eine v. mir hochgezogene Wand unweigerlich fallen. Ein ansehbares Bild v. Werk bekam ich heute nicht hin. Ich habe halt nur mein Uralt-Handy zur Verfügung und verstehe auch nichts v. Ausleuchtung, besser gesagt fehlen mir die Möglichkeiten dazu. Jedenfalls sind meine diversen Versuche gescheitert. Es handelt sich um das 1130 Standardwerk, wie es auf der Hentschel Seite zu sehen ist. Zu meiner Überraschung ist die Unruh nicht vergoldet, aber das ist sie auch nicht auf den Rückansichten auf Hentschels Homepage bei z.B dem Modell Hafenmeister. Das hatte ich übersehen, denn sonst hätte ich eine vergoldete Unruh bestellt. Aber so schlimm ist das jetzt auch nicht.
Hast Du bei Deiner neuen Uhr nicht das Werk 1 v. Hentschel bestellt? Du zeigst oben das 1130 Premium.
@Theo - Zu Deiner Erheiterung: Auch diese Uhr lässt eine notwendige Reklamation befürchten. Geht sie doch seit heute morgen um 10:00 Uhr bereits über eine Minute vor. - Es scheint wirklich so zu sein, als ob ich dazu ausersehen bin, alle Fehlleistungen der Uhrenhersteller an mich zu ziehen. (Auch meine vorhandene Hamburg Botschafter ging damals, 2018 zurück wegen rasanten Vorgangs nach 12 Stunden nach Vollaufzug. Angeblich war das Spiralklötzchen locker.)
@kdorn - Du hast Dich mit Deiner damaligen Bemerkung, diese Uhr Uhr sei eher was für die Baustelle, quasi als Hellseher geoutet, denn in der Tat zeigt sie den Feierabend verfrüht an; bei vorgesehenen acht Stunden Arbeitszeit immerhin über 2 Minuten zu früh.
@mex : naja, mit der Serien-Nr. 0 war die Sache eigentlich abgehakt. @Ewald : meine (diesbezügliche) Heiterkeit hält sich da schon in Grenzen. Aber auch hier gilt (gelegentlich) : die letzte Stunde macht der Kunde. Und fort ... Frage : wieso konstruiert man eine mechanische Uhr heute immer noch so, daß sie vor- und nachgehen kann ? Ist diese Art von Rückständigkeit vielleicht eine heilige Kuh ?
@Theo - "Und fort..." ist genau das richtige Vorgehen. Eindeutiger Reklamationsgrund. Ich versteh nur nicht, wie eine Uhr nach angeblich 6 Wochen Lagenlangzeittest mit diesem Vorgang überhaupt verschickt wurde. Sie wurde iin einem großen Karton geliefert, so dass ein Aufmagnetisieren unterwegs wohl kaum zu erwarten ist. Auch sonst zeigt die Spirale keine Auffälligkeiten (Öltropfen, übergesprungene Windung, Berührung u.a.m.). Bin mal gespannt.
Kleiner Scherz am Rande: Vielleicht liegts an der Affinität der Uhr zur Seestadt Hamburg, denn wenn ich die Uhr jedesmal pünktlich bei 8 Glasen um eine Minute zurück stelle, läuft sie genau. Endlich erfüllt meine Glasenuhr einen Zweck.
Das isses! @Theo - Die konspirative Nord-Süd-Achse Hamburg - Reichenbach, unweit von Gosheim Landkreis Tuttlingen, Schwäbische Alb.
In Reichenbach produziert die Firma Hermle ihre Uhrwerke. Unter anderem auch ein mechanisches Werk mit Glasenschlag. Außer Hermle baut m. W. kein anderer Hersteller mehr solche Uhrwerke. Früher gab es da noch die Firma Schatz. Die Hermle-Werke verwendet u. a. auch Wempe in seinen Schiffsuhren.
Hermle bietet auch einen Reparaturservice an. Das ist ja immerhin nicht schlecht in der heutigen Zeit. Meine Glasenuhr versagte nach 10 Jahren Dauerbetrieb und konnte wieder tadellos in Gang gebracht werden. so gesehen war sie kein Wegwerfprodukt. Das Werk wurde auch nicht einfach nur getauscht, sondern wirklich überholt.
Zurück zur Hentschel: Meine Reklamationsmail ging heute raus. Mal sehen, was folgt.
Für Interessierte: Der v. mir reklamierte Vorgang wurde bei Hentschel nachvollzogen. Die Ursache liegt, so wurde mir berichtet, in einer Verschiebung des Rückers vermutlich auf dem Transport. Der Rücker wurde etwas "strammer" eingestellt und das Werk neu "reguliert".
Ich unterscheide immer zw. Regulierung und Feinstellung. Regulieren heißt für mich, die Gangunterschiede der Uhr über ihre Lagen und die Federspannung ihres Werks hinweg möglichst gering einzustellen und Feinstellung heißt dann, eine möglichst genaue Zeitanzeige zu bewirken. Beides geschieht iterativ = abwechselnd in Schritten. Wie man jedoch einen Rücker "strammer" einstellt ist mir unbekannt. Dazu hätte ich gerne Hinweise.
Tatsache ist, dass bei den allermeisten Uhrwerken mit Schwanenhalsfeinregulierung eine Verschiebung des Rückers ohne Verstellung des vom Schwanenhals gehaltenen Rückerzeigers möglich ist, indem die beiden Teile Rückerzeiger und Rücker getrennt sind und nur durch Reibung einander beeinflussen können. Daraus folgt auch, dass bei den meiseten Uhrwerken, die Rückerzeiger immer optisch schön in der Mitte stehen, weil die eigentliche Feinstellung durch verschieben des Rückers selbst vorgenommen wird. So gesehen ist die ganze Schwanenhals-Werbung mehr zur Schau als wirklich relevant. Dazu folgend zwei Hinweise:
(1) Von drei verschieden Uhrwerken der Marke Lange und Söhne kenne ich, dass Rückerzeiger und Rücker eine Einheit bilden und so keine Verschiebung zw. den beiden möglich ist. Hier ist alleine die Stellung des Rückerzeigers, gehalten v. der Schwanenhalsfeder gegen die Stellschraube, maßgebend für die korrekte Zeitanzeige. Das zu realisieren, erfordert sehr enge Toleranzen des Schwingungsystems. Hier hat die Schwanenhals-Feinstellung ihre volle Berechtigung.
(2) Meine derzeit am genauesten gehende Uhr (meine neue Nomos Ludwig Neomatik Datum) hat nur einen Rücker und sonst keinerlei Hilfskonstruktionen zur Feinstellung.
Zurück zur Hentschel. Wie kann ein Rücker so locker sein, dass er sich bei Erschütterungen verschieben lässt? Hätte der Uhrmacher, der die Feinstellung durchgeführt hat, das nicht bemerken müssen? Und wie kann man im Nachhinein den Rücker "strammer" einstellen? - Vielleicht hilft hier Karsten -@kdorn- ?
Mitte Oktober soll die Uhr wieder bei mir sein. Ich bin gespannt.
Nachbemerkung: Manche meiner Texte sind bewusst weitschweifend, was meiner Absicht, den jeweiligen Leser an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, geschuldet ist. Die weniger an Details interessierten Leser mögen mir das verzeihen.
@Ewald Da du mich ja im vorstehenden Beitrag angesprochen hast, möchte ich dir antworten: Tatsache ist, dass bei Uhrwerken mit einer zusätzlichen Feineinstellung, dazu zähle ich z. B. die Etachron von ETA, die Triovis von Nomos, die Spechthals von Mühle und die Schwanenhälse diverser Hersteller, der Rücker zweiteilig ist. Auf dem unteren Rückerteil sind die Rückerstifte montiert, durch die die Unruhspirale läuft. Dieses Teil hat so wie ich es kenne einen Bund. Auf diesem ist kraftschlüssig der Feineinstellmechanismus befestigt. Im Falle der Schwanenhalsregulierung der Verstellhebel. Der Kraftschluß erfolgt dadurch, dass der Ring an dem der Hebel sitzt, aufgeschnitten ist und je nach Biegung oder Fertigungsdurchmesser auf dem Unterteil klemmt. Bei Uhren mit Glasboden ist meistens der Schlitz durch diesen zu sehen.
Die Regulierung erfolgt nun dadurch, dass durch Verschieben des unteren Rückerteils die in den Stiften laufende Spirale in ihrer wirksame Länge verändert wird. Es ist anzustreben, dass die auf einer Zeitwaage angezeigte Abweichung möglichst gegen Null geht. Erst dann kann mittels der Feineinstellungen die größtmögliche Ganggenauigkeit erreicht werden.
Dieser Vorgang erfordert einiges an Erfahrung, zumal auch der Abfall berücksichtigt werden muss. Bei den Hentschelkalibern dürfte die Gangeinstellung dadurch erschwert sein, weil die benutzten Grundkaliber von AS und von Revue-Thommen keine verstellbaren Spiralklötzchen haben.
Wenn Hentschel jetzt schreibt, dass sie den Rücker strammer eingestellt haben, kann es sich entweder um die kraftschlüssige Verbindung der beiden Rückerteile oder um den Abstand der Rückerstifte handeln. Ich würde da noch einmal nachfragen. Beides erscheint mir unverständlich, weil bei der Einregulierung in den verschiedenen Positionen der Rücker mehrfach bewegt wird. Das hätte der Regulierende bemerken müssen. Ich halte auch eine Verstellung auf dem Transportweg für ausgeschlossen.
Ich hoffe, dass mein kleiner Exkurs verständlich war.
Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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