Ich kann deine Liebe zu beiden Uhren verstehen. Sie sind deiner Chronmeter aber wirklich sehr sehr ähnlich. Die Ziffern, die Zeiger, sogar der kleine Kreis am Sekundenzeiger! In dem Sinne würde ich das schwarze Modell wählen. Das hebt sich am meisten von der Hentschel in deinem Besitz ab.
Gib der linken ein Paar vergilbte Leuchtmasse-Zeiger und sie sieht den Uhren vom Neubeginn nach der Asche (1948) sehr ähnlich. Hat was. Für mich der Favorit.
Ersichtlich ist, wie Hentschel die Werkbrücken durch eine eigene durchgehende Werkplatine nebst eigenem Gesperr (@kdorn) ersetzt hat. In dieser Form und in dieser Finissierung wird man das Werk bei keinem anderen Uhrenhersteller mehr finden.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Teile Platine und Gesperr im Auftrag v. anderen gefertigt werden, ändert das nichts daran, dass sie individuell sind. Finissiert, zusammengebaut und reguliert zu einem tickenden Uhrwerk werden sie alle bei Hentschel.
@mex - Es werden wahlweise eine Schraubenunruh oder eine Ringunruh angeboten. Mit der Ringunruh ist der Gang des Werks gemäß Herrn Hentschel präziser; sie hat allerdings den Nachteil, dass der Reif weitgehend v. der Platine verdeckt wird. Bei der Schraubenunruh ist der Reif immer sichtbar und ihre Bewegung deshalb schön anzusehen, aber eben um den vermeintlichen Preis etwas größerer Gangtoleranzen.
Persönlich bin ich der Meinung, dass bei entsprechendem Aufwand auch eine Schraubenunruh perfekt auszuwuchten sein müsste. Die Frage ist hier vermutlich eher, was bekomme ich zugeliefert und welchen Aufwand treibe ich im eigenen Haus zur Perfektionierung, eigene Skills vorausgesetzt. - Aber vorsicht! Das ist meine Meinung, die hierzu auch falsch sein kann. Doch habe ich einige Uhren mit Schraubenunruh, die sehr gut reguliert sind und recht genau gehen.
@Theo - Ich zitiere Deine Beitrag #13226 im Dauerthread "Welche Uhr trag ihr heute".
Zitat von Theo im Beitrag Welche Uhr tragt ihr heute? Der Dauerthread - Teil IIDas "perfekte" Gefühl beim Aufziehen ..... ist eher subjektiv. Und mit dem Gesperr hat es meist wenig zu tun. Das HUW 1130 ist schlicht ein optisch gepimptes Derivat des AS 1130 welches es schon vor 80 Jahren in vielen Varianten gab. (siehe HIER) Das Gesperr ist nach wie vor von der Stange. Die Sperrklinke 'huscht' beim Aufziehen nur leicht über die Verzahnung des Sperrades. Allerdings dreht Hentschel inzwischen langsam frei wenn er das Werklein in Platin einschalt und dafür 40 TEuro nimmt.
Ich antworte Dir *hier*, da ich bestrebt bin, der Gliederung des Forums damit eher gerecht zu werden und gebe Dir recht: Das Gesperr ist nur nachgeordnet für das Aufzugsgefühl verantwortlich. Insofern war mein, dem Deinen vorausgegangener Beitrag irreführend. Seine Kernaussage, jedoch nicht: Nicht 'subjektiv', sondern objektiv lässt sich das Werk 1 von Hentschel geschmeidiger sich anfühllend aufziehen.
Auch richtig ist Dene Aussage, wonach das HUW 1130 ein Derivat des AS 1130 ist. Hat das je jemand bestritten? Und ja, Hentschel 'pimpt' es auch optisch auf. Aber was sagt uns das jetzt? - Das AS 1130 ist ein anerkannt gutes und zuverlässiges Uhrwerk, welches seit langem nicht mehr hergestellt wird. Hentschel stellt oder lässt exklusiv für sich dazu Teile herstellen, die nicht mehr original zu bekommen sind. U.a. die obere Platine. Auf keinem der Bilder Deines Links "Hier" ist die Hentschel eigene Werkansicht zu sehen.
Zum Werk 1: Ja, das im Werk 1 verwendete Gesperr ist keine Neuerfindung. Ich kenne es von alten Taschenuhren her. Aber ist es deshalb schlecht? Ene Begründung, weshalb das Gesperr nicht zahnradschonend sein sollte, wie Du in einem früheren Beitrag schriebst, ist in dem oben zitierten Beitrag von Dir nach wie vor nicht erkennbar. Wenn die Sperrklinke über die Zahnradflanken nur leicht 'huscht' ist das doch eher schonend als verschleißend - oder nicht?
Nimm es mir bitte nicht übel, aber das einzig Substanzielle, das ich Deinem Beitrag entnehmen kann, ist eine Geringschätzung der Firma Hentschel. - Das ist absolut legitim, und ich kritisiere das auch nicht. Es gibt viele hier hochgelobte Uhrenhersteller, die ich z. B. geringschätze. - Also alles gut :) Aber rein sachlich gesehen kann ich Deine Beitrag nicht nachvolziehen.
Dein letzter Satz: "Allerdings dreht Hentschel inzwischen langsam frei wenn er das Werklein in Platin einschalt und dafür 40 TEuro nimmt." - Also ehrlich, als ich das als Newsletterempfänger mitbekam blieb mir auch die Spucke weg. Insgesamt ist die Uhr sicher ein ein gutes Produkt und Platingehäuse sind nicht einfach herzustellen und deshalb teuer; insbesondere wenn es sich um Kleinstserien handelt. Da steckt schon ein gewisser Aufwand drin, der auch bezahlt sein will. Allerdings ist ja niemand gezwungen, eine dieser teuren Uhren zu kaufen. Aber über Produkt gerechte Preise ließe sich quer über alle Uhrenmarken hinweg streiten bis der Arzt kommt. Jedenfalls kann ich einen Zusammenhang Deines letzten Satzes mit dem Thema Gesperr und Gefühl beim Aufziehen nicht erkennen. Nun ja, sei es wie es sei ....
Moin Ewald, hast dir den Abend geraubt mit deinem Beitrag. Also, es ist dir wichtig. Trotzdem nur soviel: Die Sperrklinke vom Unitas ist die schonendere Lösung. Der gehärtete Zahn vom Hentschel-Taschenuhren-Gesperr klopft, hackt, kratzt und schorbelt an den Zahnflanken des Sperrades - bis seine Spitze platt ist. Auf Grund der auftretenden Kräfte sollte der Unterschied und der Verschleiß vernachlässigbar sein. Dieses "altmodische" Gesperr dient ausschl. dekorativen Zwecken. Man(n) zeigt, daß man es kann. Das gilt im Übrigen genauso für gebläute Schräubchen, anglierte Kanten, bremurierte (vergoldete) Oberflächen, Chatons, verschraubt oder gepresst, Streifen-, Sonnen- und andere Schliffe. Alles Deko. Zur Fa. Hentschel : Herr Hentschel ist sicher ein fleißiger und strebsamer Unternehmer. Interessante Uhren liefert seine Firma seit etwa 10 Jahren aus. Vorher wurde mehr oder weniger eingeschalt. Die aktuellen Modelle sind alle auf einem Top-Niveau. (Mechanik, Material, Verarbeitung und Marketing). Ich kenne die (uhrmacherische) Geschichte der Fa. und die Entstehung von 'Werk 1'. Dazu schreibe ich allerdings hier weiter nichts auf.
@Ewald, @mex, @Theo Vielen Dank für eure Beiträge. Ich kann das Meiste davon unterstreichen. Allerdings glaube ich, dass viele Träger von Hentschel-Uhren z. B. niemals eine Abnutzung der Sperrradzähne bemerken werden. Hentschel-Uhren stellen m.E. etwas besonderes dar und werden von den Besitzern nicht laufend und über Jahre hinweg getragen. Es wird wohl wenig Hentschel-Eigner geben, die nur eine Uhr und zwar diese besitzen. Was die Werke anbetrifft, kann ich Werner zustimmen. Die Funktion dürfte bei überarbeiteten Vintage-Werken gegeben sein, man muss die Uhr nicht neu erfinden. Auch die Dekorationen der Hentschel-Werke sind heute Standard in der Luxusklasse. Letztendlich geht es doch darum, ob mir persönlich die Uhr gefällt und meine finanzielle Situation es zulässt, sie zu kaufen. Viele Grüße Karsten
Auch für Uhrenbastler gilt: Erfahrung ist die Summe der Misserfolge
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